HANNE KÖSTER tactan

tactan (aus tacGlis, lat.: berührbar und tangere, lat.: berühren) oszilliert thematisch zwischen Materialerfahrung und der Auseinandersetzung mit der unklaren Grenze zwischen Natur und Kultur, zwischen Objekt und Akteur. Verschiedene Baumpilze – teils aus der unmittelbaren Umgebung – bilden den formalen Ausgangspunkt der Arbeit. Ihre Rolle im Ökosystem Wald wird handelnd reflektiert. Während der Pilz Holz zersetzt, um zu neuem Erdboden beizutragen, zeigt tactan die Spuren eines vergleichbaren Hin und Her. Sichtbar ist ein Dazwischen. Von außen suchen Fingerabdrücke und die Spuren von Berührung, sich dem Objekt zu nähern und es zu erfahren, von  innen bleibt der Abdruck der ertasteten, berührten Pilze sichtbar. Ihre Oberfläche, ihr Außen ist wie umgestülpt im Innen der Skulptur zu erahnen. Wer letztendlich wen berührt, wer berührbar ist, Pilz oder Hand, das darf sich im Dazwischen verlieren.